CarbonBlue wird Ende Mai übergebenAb dem kommenden Monat decken 3.500 Solarmodule ca. 35 % des Energiebedarfs von Carbon6, dem ehemaligen CBS-Gebäude im niederländischen Heerlen. Die Module sind auf einer Konstruktion aus nachhaltigem Holz montiert. Das auf das Dach fallende Regenwasser wird mit einem Sumpfpflanzenfilter gereinigt. „CarbonBlue ist ein sehr nachhaltiges Projekt“, so Dirk van der Ven, COO von World of Walas. „Die Bauarbeiten sind am 1. Mai abgeschlossen, die Übergabe ist für Ende Mai geplant.“ Der frühere Hauptsitz von CBS beherbergt gegenwärtig eine Gemeinschaft von etwa 130 Mietparteien. „Der Startschuss für Carbon6 fiel 2012“, berichtet van der Ven voller Begeisterung. „Das Gebäude hatte viele Jahre brachgelegen, aber heute gibt es hier sehr viele Werkstätten, kreative Unternehmen, urbane Landwirtschaft und ähnliche Betriebe. In der überwiegenden Mehrzahl handelt es sich dabei um kleine und mittlere Unternehmen, und darin steckt die Kraft. Es findet ein umfangreicher fruchtbarer Austausch statt.“ Energiewende -Methode von Walas ConceptsDie Methode von Walas Concepts besteht darin, derartige Immobilien nach und nach zu entwickeln. „Wir nehmen uns also nicht alles auf einmal vor, der gesamte Prozess nimmt mehrere Jahre in Anspruch. Die erste Phase ist jetzt abgeschlossen.“ Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Energiewende: „Um nur ein Beispiel zu nennen: Im ersten Jahr haben wir für die Heizung des gesamten Gebäudes ca. 600.000 m3 Gas verbraucht. Um die Energiekosten unter Kontrolle zu bekommen, haben wir nach einer nachhaltigen Lösung gesucht. Dabei haben wir uns nach der Erd-Charta-Bewegung und den Erd-Charta-Städten gerichtet. Wir versuchen, uns dauerhaft als Inspirationsquelle für Nachhaltigkeit zu positionieren.“ Ursprünglich wurde über Solarmodule auf dem Dach des Gebäudes nachgedacht. „Unser Gebäude besteht jedoch aus vielen kleinen Flügeln mit einem kleinen Dach, weshalb es sich für ein solches Großprojekt nicht wirklich eignet. Für eine substanzielle Lösung benötigten wir eine viel größere Fläche. Deshalb kamen wir auf die Parkplätze.“ Neben dem Gebäude befinden sich zwei große Parkplätze mit einer unterirdischen Parkgarage. „Pro Parkplatz sind das 4.200 m2“, erläutert Dirk van der Ven. „Mit der Dachkonstruktion mit 3.500 Solarmodulen über dem obersten Parkgeschoss wird die Fläche nun doppelt ausgenutzt: Parken und Energieerzeugung. Wir haben das Projekt CarbonBlue genannt, und es gibt bereits Pläne für CarbonBlue2“. Nachhaltiges HolzBei allen Entscheidungen wird versucht, eine optimale Lösung zu finden. „Wir haben uns deshalb für eine Holzkonstruktion anstelle von Stahl entschieden. Das war ein Erfolg! Wir verwenden nachhaltig erwirtschaftetes Holz, das in Afrika auf eine spezielle, als ‚low impact lumbering‘ bezeichnete Weise geschlagen wird.“ CarbonBlue setzt auch an anderen Stellen auf Nachhaltigkeit. So gibt es zum Beispiel Ladestationen für Elektrofahrzeuge oder Sumpfpflanzenfilter, mit denen das Regenwasser von Feinstaub aus der Luft sowie von von der benachbarten Eisenbahnstrecke stammenden Kupferpartikeln befreit wird. „In der Mitte des Parkplatzes steht ein Betonbehälter, in dem früher Sträucher und Bäume wuchsen. Diese haben wir durch ein natürliches System aus Büschen sowie verschiedenen Schilf- und Grassorten ersetzt, die das Regenwasser reinigen.“ Mit CarbonBlue kann bei den durchschnittlichen Sonnenstunden in den Niederlanden gut ein Drittel des Elektrizitätsbedarfs des Carbon6-Gebäudes gedeckt werden. „Die installierte Leistung der Anlage beträgt 1 Megawatt. CarbonBlue wird voraussichtlich 900.00 kWh pro Jahr erzeugen. Insgesamt führt dies zu einer Verringerung der CO2-Emissionen um mehr als 400.000 kg, und dabei sind die Emissionssenkungen während der Bauphase noch gar nicht berücksichtigt. Das Projekt wird Ende Mai übergeben. Die offizielle Eröffnung erfolgt Anfang Juli.
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